Das Archiv der Angst

Noch bist du da
Wirf deine Angst
in die Luft

Rose Ausländer
Oder ist das die Angst in der ich bin?
Die tiefe Angst der großen Städte, in die du mich gestellt hast bis ans Kinn?
R.M. Rilke

Hände zittern, und der Kopf weiß keinen Ausweg mehr. Oft scheint es keine rationale Erklärung für sie zu geben, und dennoch macht sie sich in uns breit: Angst. Ein Gefühl als Signal drohender Gefahr. Eine Reaktion, die uns zum Selbstschutz animieren soll.

Im rechten Maß wohlgemerkt – aber was ist das rechte Maß? Übermäßige Angst verschleiert den Blick und verschiebt die gewohnten Verhältnismäßigkeiten von innen und außen.

Ihre Kraft und Allgegenwärtigkeit wird kaum öffentlich angesprochen. Angst wird, wie Wut und Enttäuschung, als Schwäche tabuisiert. Wer sich zu diesen Gefühlen bekennt ist verwundbar. Ohne Worte ist es schwer die Angst zu greifen.

Wird das Gefühl nicht artikuliert, bleibt es unfassbar und groß. Mit dem Formulieren der Angst beginnt die Beschäftigung mit der Angst sowie eine Reflektion, die deutlich macht, was wichtig und schützenswert für jeden Einzlnen ist. Aus diesem Grund sammelt das Archiv der Angst seit 2001 Ängste.

Bisher sind Ängste von ca. 600 Menschen in schriftlicher und auditiver Form sowie als Bilder und Skizzen hinterlegt worden. Die Sammlung wird temporär an verschiedenen Orten präsentiert und erweitert. Darüber hinaus ist es möglich auf dieser Website Ängste anonym abzugeben.

Sie können per Einrag Ihre Ängste bei uns hinterlegen sowie die bereits eingegangenen Ängste ansehen.

Das Archiv freut sich über ihre Teilnahme.